Blockchain

FDP will Hochschulabschlüsse auf die Blockchain bringen – Hält Distributed Ledger Technology bald Einzug an der Uni?

Cardano Africa
Bildquelle: Wokandapix, pixabay.com

Vorstoß im Bundestag

Die FDP Fraktion möchte zukünftig Studienleistungen auf die Blockchain bringen. Die Studierenden erhalten für ihre Leistungen in Seminaren und Vorlesungen Creditpoints (CP). Diese werden an vielen Hochschulen digital an das jeweilige Prüfungsamt übermittelt und gespeichert. Gleiches gilt für die Noten aus Klausuren, Haus- und Abschlussarbeiten.

Da jede Hochschule über ein eigenes Prüfungsamt verfügt und die Speicherung der Leistungen bundesweit somit ohnehin dezentral erfolgt, sieht die FDP gute Voraussetzung, um die Leistungen auf einer Blockchain zu speichern und zu verwalten.

Dadurch möchte man den daraus resultierenden Verwaltungsaufwand minimieren, Kosten einsparen und gleichzeitig Datentransfers mit ausländischen Hochschulen beschleunigen. Somit könnte die Anerkennung von Studienleistungen, die im Ausland erbracht wurden, ebenfalls sicherer und schneller ablaufen.



Welche Blockchain hätten Sie gerne?

Um ein System zu entwickeln, was den Ansprüchen gerecht wird, schlägt die FDP einen Hackathon vor, der noch 2020 abgehalten werden soll. Insbesondere die Vorgaben der DSGVO erfordern eine Lösung, die besonderen Wert auf den Datenschutz legen muss.

Außerdem sollen im Vorfeld für den Hackathon entsprechende Kriterien definiert werden, die Skalierbarkeit, Interoperabilität, Anwenderfreundlichkeit und Implementierungskosten für die Hochschulen berücksichtigen.

Der Antrag sieht vor, dass noch im Jahr 2021 die entsprechende Lösung implementiert wird und die Hochschulen ihre Verwaltung entsprechend umstellen.

Straffer Zeitplan

Den Verwaltungsapparat durch innovative Technologien reformieren zu wollen ist ein löbliches Ziel. Allerdings stimmt der Zeitplan doch ein wenig skeptisch. Die Mühlen der Bürokratie mahlen langsam und man will die Umstellung innerhalb von zwei Jahren verwirklichen.

Die FDP brachte bereits den Vorschlag ein, eine eigene Kryptowährung zu entwickeln, die als Zahlungsmittel für Emissionszertifikate dienen soll. Doch der „Arbil-Coin“ sorgte bei vielen Experten für Kopfschütteln.

Letztlich bieten sich eine ganze Reihe von etablierten Blockchain-Projekten an, um die gewünschten Ziele zu realisieren. Es ist also nicht klar, warum man unbedingt eine eigene Technologie entwickeln möchte, anstatt eine bereits existierende Plattform zu diesem Zweck zu nutzen. Die Auswahl ist bereits sehr groß und die einzelnen Blockchains im Feld erprobt.

Vor- und Nachteile dieser Technologien sind sehr transparent und ermöglichen somit eine leicht zu erstellende Folgenabschätzung bezüglich ihrer Verwendung im öffentlichen Dienst.

Ähnliche Beiträge

Eine alternative Perspektive auf das KI-Narrativ in diesem Krypto-Bullrun

Alexander Mayer

Gratis Kryptowährungen erhalten: MilkyWay und Bitget machen es per Airdrop möglich

Robert Steinadler

IOTA revolutioniert KYC im Web3: Lösung für EU-Regulierungen

Vincent Bruns