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CoinMarketCap führt umstrittene Metrik ein – Vertrauen könnte schwinden

Autos stehen im Stau
Bildquelle: Alexander Grishin, pixabay.com

Kompakt:

  • Die neue Metrik soll die Börsendaten noch zuverlässiger machen.
  • Dabei misst man auch den Web-Traffic der Börsen, welcher allgemein als leicht manipulierbar gilt.

Nach der Übernahme von CoinMarketCap durch Binance gab es zunächst extreme Kritik an beiden Unternehmen. Denn kurz nach der Übernahme sprang ausgerechnet Binance auf Platz 1 im direkten Vergleich zu den anderen Börsen.

Medien, Communities und unabhängige Beobachter vermuteten unisono, dass es sich um Schiebung handeln muss. Zwar versuchte man, ein wenig auf die Publikumswünsche einzugehen, schaffte aber jetzt Fakten und führte ausgerechnet die Metrik ein, die am meisten umstritten ist.

Seit gestern bemisst CoinMarketCap einen neuen Mix an Daten, um zu entscheiden, wie groß eine Börse wirklich ist und ob ihre gemeldeten Daten auch wirklich stimmen. Dadurch möchte man beschönigte oder manipulierte Daten durch die Betreiber besser filtern, um ein objektiveres Ergebnis zu erlangen.

Web-Traffic leicht zu manipulieren

Dieses objektivere Ergebnis ist auch extrem wichtig, denn eigentlich wollte man damit Washtrading aufdecken und so ein glaubhafteres Bild des gesamten Marktes generieren. Doch nun setzt man ausgerechnet auf den Web-Traffic der Börsen.

Keine besonders gute Idee, denn zum einen hat der Besucherstrom wenig damit zu schaffen, was in den Orderbüchern passiert. Und zum anderen lässt sich ausgerechnet Web-Traffic mit einer Vielzahl von Mitteln manipulieren.

Neben dem Web-Traffic soll außerdem die Liquidität und das gemeldete Handelsvolumen der Börsen in das neuen Rangsystem mit einfließen. Zusätzlich startet man ein Ampelsystem, welches den Verbrauchern anzeigen soll, welchen Börsen von CoinMarketCap besonderes Vertrauen geschenkt wird.

Der Markt muss erwachsen werden

Die Grundlage mit der die Daten erhoben werden kann immer angezweifelt werden. Die Entwicklung rund um CoinMarketCap zeigt aber, dass die Probleme für den gesamten Markt sehr tiefgreifend sind. CMC gilt als die Autorität schlechthin, wenn es um die Bewertung des Marktes, einzelner Kryptowährungen, Token oder Börsenanbieter geht.

Da es sich aber um ein Unternehmen handelt und keine Aufsicht, entstehen immer Interessenskonflikte. Daher muss man auch in Zukunft alle Zahlen, die über CMC oder andere Anbieter gemeldet werden, mit Vorsicht genießen.

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